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Carl Weissner: Aufzeichnungen über Außenseiter

Carl Weissner: Aufzeichnungen über Außenseiter

Der Mann der Wortgewitter Wer Carl Weissner googelt, erntet Wiki, taz, Zeit, Perlentaucher und 2001-Verlag. Was sonst nirgends steht? Ohne diesen Mann hätte es vermutlich weder MTV noch Tarantino-Filme oder Sonic Youth gegeben. Er war stets mehr als ein Übersetzer der amerikanischen Avantgardeschreiber der 60er, die deutsche Stimme Bukowskis, Interpret des Songbooks von Bob Dylan. Auch das angeblich unübersetzbare Experimentier-Material von William Burroghs war sein Spielfeld. Zeitgenosse in den USA, danach Vorreiter in Deutschland. Es bleibt nur das Rätsel, weshalb die „große“ Kultur von „Aspekte“, „ttt“ und „Tracks“ sein Lebenswerk bockstur übersieht. Oh, das alles klingt wie ein Werbetext? Mag sein. Für Jörg Fauser war Carl ein Freund auf Lebenszeit. Weissner, Jahrgang 40, war Übersetzer von Zappa-Texten, Überbringer von Allen Ginsberg-Botschaften und Erklärer der Experimente Burroughs‘. Weshalb haben Weissner-Texte auch nach teilweise 50 Jahren mehr Feuer im Arsch als der Teufel selbst? Schauen Sie in den gelähmten Beamtenblub deutscher Feuilletons. Zu seinem 80. erscheinen Texte des Wahlmannheimers, die man als journalistisch oder essayistisch bezeichnen kann. Herausgeber Matthias Penzel kannte den Text-Künstler persönlich, begegnete ihm mehrfach, freundete sich mit ihm an, wurde, paradox, gleichzeitig sein Schüler und Mentor.Die wesentlichen Texte, die Weissner selbst schrieb – jeder Übersetzer ist Autor! – sind hier endlich versammelt, „Rimbaud. Tod in Marseille“ oder „Clint Eastwood ist Hamlet“ und „Tour durch NYC-Episoden von Naked Lunch“. Aber, lieber Kopfkiosk-Verlag, wieso muss dieses Buch aussehen wie Schullektüre für die 11. Klasse?Ja, Weissner war ein Kind einer analogen Zeit, alles ist anfassbar, nichts kopiert und nichts eingefügt. Alles fließt ineinander bei ihm, Gedicht, Essay, Polemik, dieser Typ konnte alles schreiben. Alles außer Derrick.

Thomas Baumann interviewte Carl Weissner für sein streitbares Mannheim-Buch „Quadratschädel“ 2003.

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